Das DIVERSE-Projekt

DIVERSE ist ein internationales EU-gefördertes Projekt (Integration Fund), an dem 15 Hochschulen und Organisation aus 10 europäischen Ländern unter der Koordination der Katholischen Universität Mailand (WWELL Research Centre) beteiligt sind. 

Das Hauptziel des Projekts ist die Entwicklung eines innovativen und effektiven Integrationsmodells für Migrantinnen und Migranten aus Drittstaaten (Nicht-EU-Bürger). Die Entwicklung erfolgt durch die Anpassung und Verbesserung der Praxis von Multi-Stakeholdern, die mit der Einschätzung und Bewertung der Potentiale dieser Migrantinnen und Migranten für die aufnehmende Gesellschaft, und zwar in sozialer und ökonomischer Hinsicht, befasst sind. Besonderes Augenmerk gilt non-formalen Kenntnissen und Kompetenzen der drittstaatlichen Migranten, dem relationalen Zusammenhang zwischen ihnen und den Institutionen im Kontext von Migration und Integration sowie insbesondere auch den aktuellen diesbezüglichen Maßnahmen in Organisationen (Diversity Management). Zu den anvisierten Projektergebnissen zählen Vorschläge für die Öffentlichkeit und die Politik zur Stärkung der bürgerlichen Teilhabe. 

DIVERSE

Abschlusspublikation

The project "DIVERSE – Diversity Improvement as a Viable Enrichment Resource for Society and Economy" – has chosen to pursue the overall and long-term aim of "reinventing" the European approach to immigration, overcoming its historical paradox through three major changes:

  • encouraging a shift from the perception of migrants as contingently instrumental resources to the recognition of their human capital as a structural resource for the economic and social development of European societies,
  • enhancing awareness among different types of organizations as to the importance and potentialities of Diversity Management (hereafter DM) strategies,
  • improving TCNs' social participation and civic engagement (and especially their participation in volunteer, non-profit organizations) in view of the construction of an inclusive European society and in order to change TCNs common perception as people who need to be helped and assisted. 

Abschlusspublikation

Kontakt

Haben Sie Interesse oder einfach nur einige Fragen? Dann melden Sie sich einfach bei uns. 

Karlshochschule International University
Roman Lietz M.A.

Das Projekt

Rahmenbedingungen: EU-gefördertes Projekt (Integration Fund), 18 Monate Laufzeit (Start: Dez. 2013), 10 teilnehmende Länder, Koordination durch die Katholische Universität Mailand (WWELL Research Centre), geschätztes Gesamtvolumen rund 900t Euro.

Partner: Katholische Universität Mailand (Italien), Universität Huelva (Spanien), Neue Universität Lissabon (Portugal), Karlshochschule International University (Deutschland), Radboud Universität Nijmegen (Niederlande), Universität Waasa (Finnland), Universität Umea (Schweden), Universität Lodz (Polen), Universität Tartu (Estland), Menedek Gesellschaft für Migration (Ungarn), Stiftung für die Forschung zu Multiethnizität ISMU (Italien), drei weitere Non-for-Profit Organisationen

Allgemeine Zielsetzung: Das Hauptziel des Projekts ist die Entwicklung eines innovativen und effektiven Integrationsmodells für Migrantinnen und Migranten aus Drittstaaten (Nicht-EU-Bürger). Die Entwicklung erfolgt durch die Anpassung und Verbesserung der Praxis von Multi-Stakeholdern, die mit der Einschätzung und Bewertung der Potentiale dieser Migrantinnen und Migranten für die aufnehmende Gesellschaft, und zwar in sozialer und ökonomischer Hinsicht, befasst sind. Besonderes Augenmerk gilt non-formalen Kenntnissen und Kompetenzen der drittstaatlichen Migranten, dem relationalen Zusammenhang zwischen ihnen und den Institutionen im Kontext von Migration und Integration sowie insbesondere auch den aktuellen diesbezüglichen Maßnahmen in Organisationen (Diversity Management). Zu den anvisierten Projektergebnissen zählen Vorschläge für die Öffentlichkeit und die Politik zur Stärkung der bürgerlichen Teilhabe.

Vorgesehenes Arbeitsprogramm:

  • Wissenslücken schließen. Zunächst erfolgt eine umfangreiche parallele Datenerhebung in zehn EU-Ländern. Auf der Basis qualitativer Studien wird empirisch erforscht, a) welche Diversity Management Praxis in Profit- und Non-for-Profit-Organisationen gepflegt wird, b) welche Instrumente bei der Bewertung und Anerkennung von formalen, informalen und non-formalen Kompetenzen und Fähigkeiten von drittstaatlichen Migranten gebraucht werden, c) welche ehrenamtlichen Aktivitäten diese Migranten entfalten. Alle Daten gehen in eine komparative Analyse ein.
  • Anerkennungspraxis verbessern. Diese Komponente entwickelt, und zwar auf der Basis eines synergetischen Dialogs zwischen Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Stakeholdergruppen, einen neuen Ansatz zur Anerkennung des Wissens und der Fähigkeiten von drittstaatlichen Migranten. Dabei werden insbesondere auch die informellen Kompetenzen, die in den Herkunftskulturen erworben wurden, berücksichtigt. Das Ergebnis ist ein prototypisches und länderübergreifendes Modell zur Bewertung und Anerkennung von deren Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen. Beteiligt sind hier die Länder Italien, Deutschland, Portugal, Schweden und Niederlande.
  • Anwendungen und Integration. In der Zusammenarbeit mit Migrantenselbstorganisationen (MSO) und einzelnen in den Ländern in der Anerkennungspraxis tätigen Einrichtungen wird das neu entwickelte Format getestet. Parallel dazu konzentriert sich die Analyse in der fortgeschrittenen Phase auf die Beteiligung drittstaatlicher Migrantinnen und Migranten an freiwilligen und ehrenamtlichen Zusammenschlüssen und Vereinigungen und diesbezüglich auf die Möglichkeiten der Verbesserung ihrer bürgerlichen Teilhabe (Schwerpunkt Italien und die Niederlande).

Ergebnisse und Verbreitung: Das Projekt entwickelt auf der Basis partizipativer Vorgehensweisen einen innovativen, zeitgemäßen und angewandten Zugang zu Fragen der Integration und der Anerkennungspraxis in europäischen Ländern. Das Modell und das Konzept werden in Seminaren und in Briefings vorgestellt und diskutiert. Die Zusammenarbeit mit Partnern in Profit- und Non-Profit-Umgebungen, in der Praxis sowie auch in der Öffentlichkeit und der Politik gewährleistet einen nachhaltigen Effekt.

Partnerorganisationen

1. Fachforum am 27.02.2015: Förderliche und hinderliche Faktoren für die Beteiligung von Personen mit Migrationshintergrund an der Freiwilligenarbeit

Thema und Ziel

Obwohl Freiwilligenarbeit – insbesondere auch von Migrantinnen und Migranten – eine Wertschätzung erfährt, haben (nicht nur migrantische) Freiwilligenorganisationen mit existentiellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Im Rahmen des DIVERSE-Projekts hat das Forschungsteam an der Karlshochschule International University (Karlsruhe) nach Antworten gesucht, welche Faktoren ein Engagement von Personen mit Migrationshintergrund unterstützen und welche dieses behindern. Daraus leiten sich Handlungsempfehlungen für Politik und Non-Profit-Organisationen ab. 

Gäste 

  • Dr. Iris Sardarabady (IBZ Karlsruhe)
  • Rosemarie Strobel-Heck (Büro für Mitwirkung und Engagement, Karlsruhe)
  • Kerim Arpad (Deutsch-Türkisches Forum Stuttgart)
  • Hans Klebauer (DRK)

2. Fachforum am 27.03.2015: Verbesserung der Anerkennungspraxis von formalen, non-formalen und informellen Fertigkeiten, Kenntnissen und Kompetenzen von Drittstaatangehörigen

Thema und Ziel

Angesichts des Fachkräftemangels und eines demografischen Wandels rücken die Kompetenzen von Zuwanderern immer stärker in den Fokus. Dabei geht es häufig auch um die Sichtbarmachung und Anrechenbarkeit von non-formalen und von informellen Kompetenzen.

Die DIVERSE-Projektgruppe an der Karlshochschule International University (Karlsruhe) hat hierzu einen Forschungsschwerpunkt eingerichtet. Daraus leiten sich Handlungsempfehlungen für Politik, Verbände und zivilgesellschaftliche Akteure ab.

 Gäste 

  • Dirk Dickgießer (Migrationsbeauftragter der Agentur für Arbeit, Karlsruhe-Rastatt)
  • Petar Drakul (Ministerium für Integration Baden-Württemberg)
  • Alex Almeida (brasilianischer Musiker)
  • Argyri Paraschaki (Landesverband der kommunalen Migrationsvertretungen Baden-Württemberg)

3. Fachforum am 13.04.2015: Diversity-Management-Instrumente in Unternehmen und Organisationen für die Integration und den Erfolg von Drittstaatangehörigen in der Belegschaft

Thema und Ziel

Die Belegschaften in den deutschen Unternehmen und Organisationen werden vielfältiger! Neben Aspekten wie der Frauenquote und dem demographischen Wandel rücken die Potentiale von Zuwanderern aus der EU und aus Drittstaaten zunehmend stärker in den Fokus. 

Das DIVERSE-Projektteam an der Karlshochschule International University (Karlsruhe) erforscht den Status quo der Entwicklungen und stellt insbesondere regionale Aspekte, die Branchenspezifik und die kleinen und mittelständischen Unternehmen in den Mittelpunkt der Betrachtungen. Daraus ergeben sich Handlungsempfehlungen für Unternehmen auf der strategischen Ebene und für bestimmte funktionale Abteilungen (z.B. Personalmanagement).